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Burkhard Pape

DIE BEFESTIGUNGEN AM
HEIDELBERGER SCHLOSS


Bau, Architektur und Funktion der Fortifikationen und
die Geschichte der Belagerungen
 

Das Heidelberger Schloss blickt bis zu seiner Zerstörung durch die verheerenden Blitzeinschläge im Juni 1764 auf eine über 450-jährige Baugeschichte zurück. Wie die Residenz der Pfälzer Kurfürsten in ihren frühesten Ursprüngen ausgesehen hat, kann nur vermutet werden. Der älteste noch erhaltene Palast am Schloss, der Ruprechtsbau, geht auf das Jahr 1400 zurück und diente Kurfürst Ruprecht III., der in diesem Jahr als deutscher König Ruprecht I. inthronisiert wurde, dem einzigen König unter den Pfälzer Kurfürsten, bis 1410 als ständige Residenz.
 
Zu dieser Zeit wird das Schloss bereits stark und repräsentiv als hochadeliger Herrensitz befestigt gewesen sein: auf regelmäßigem, kastelltypischem Grundriss, der auch heute noch in der historischen Kernanlage erkennbar ist, mit starken Ringmauern und Hausrandbebauung, bei der die Rückseiten der Gebäude in die Ringmauer integriert sind. Als einziger Turm dominiert der Torturm die Residenz. Die Geschützrondelle an der Ostseite entstehen erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Antwort auf die neuen Pulverwaffen, denen die Burgen des Mittelalters fortifikatorisch nichts entgegenzusetzen hatten.

 

Mit dem Bau der Carlsschanze 1683 sind nach über 200 Jahren die Befestigungen am Heidelberger Schloss vollendet. Somit entfällt etwa die Hälfte des Bauvolumens der Residenz auf die vielgestaltige Defensivarchitektur, die das Schloss wie einen Gürtel umfassen. Jedoch ist die sehr reichhaltige Literatur geprägt von kunst- historischen Aspekten der Paläste und romantischen Betrachtungen der Ruine. Den Befestigungen wird dabei lediglich marginale Bedeutung zugemessen. Das Schloss ist aber weit mehr als ein Ort gefühlvoller Verklärung: Es ist vor allem auch eine historische Stätte von europäischer Dimension.

Erstmalig werden daher in diesem Buch Bau, Architektur, Funktion und die Entwicklung sämtlicher Befestigungen wie Tore, Türme, Kasematten, Redouten, Schanzen, Wälle und Gräben etc. der berühmten Schlossruine im Zusammenhang detailliert und fundiert beschrieben. Ergänzt wird die Arbeit mit Exkursen über die be-

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deutendsten Kurfürsten, die die Fortifikationen ausgebaut, aber auch durch Umnutzung tragisch geschwächt haben. Dargestellt sind darüber hinaus die Belagerungen im 17. Jahrhundert und die Folgen für die Befestigungen sowie die Geschichte der Artillerie bis zum Dreißigjährigen Krieg, wobei eine vergleichende Betrachtung der Heidelberger Stadtbefestigung von 1620 ebenso wenig fehlt wie die Suche nach den Spuren der dramatischen Vergangenheit. Schließlich befasst sich der Autor mit der jetzt schon historischen Frage: Soll das Schloss wieder aufgebaut werden? Entschieden wurde der "Schlossstreit" mit der Konservierung der geschichtsträchtigen Ruine. Eine Sternstunde der modernen Baudenkmalpflege. Der Glockenturm in seiner heutigen Gestalt. Ursprünglich war der Glockenturm ca. 17 Meter hoch. Nach drei Ausbauphasen wurde er bis 1610 auf über 50 Meter (!) erhöht. Heute ist die Turmruine noch etwa 40 Meter hoch.
(Foto: Wiltschko 1998)
SchlossHD4 An den Krautturm schließt sich direkt die
dreistöckige Redoute für die infanteristische
Nahverteidigung an.
Auf der Südseite weist die Redoute lediglich
fünf Lichtöffnungen auf, da diese Seite durch
Angriffe nicht gefährdet war.
(Foto: Pape 2004)
 
 


 

Kaiser Maximilian I. inspiziert eine Stückgießerei.
(Holzschnitt von Hans Burgkmair 1515 aus dem "Weißkunig")

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128 Seiten; Format DIN A4; Hardcover; über 200 Farbfotos,
Pläne, historische Ansichten und Zeichnungen;
ISBN 3-00-017727-2; Euro 39,70 zzgl. Versandkosten
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