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Ein Abschied voller Dankbarkeit und Wehmut
Dr. Sabine Bayreuther als Pfarrerin in Dilsberg und Leiterin des Geistlichen Zentrums Lobenfeld verabschiedet
22. Januar 2017
  
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„Ich bin berührt über die volle Kirche!“ Pfarrerin Dr. Sabine Bayreuther begrüßte eine bunt gemischte Gemeinde zu ihrem Abschiedsgottesdienst in der evangelischen Kirche Dilsberg. Unter den Vertretern aus den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, der Kommunal- u. Bundespolitik, vom Geistlichen Zentrum Lobenfeld sowie Grundschule und Kindergarten entdeckte sie viele vertraute Gesichter, die sie auf ihrem Weg über 8 Jahre in Lobenfeld und knapp 3 Jahre auf dem Dilsberg begleitet hatten. „Es waren schöne, erfüllte Jahre und ich bin dankbar für die Begegnungen und über das was in der Zeit geschehen ist.“
 
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Die Verknüpfung der beiden Arbeitsfelder spiegelte sich im Gottesdienst in musikalischer Form, der von Musikern die viel im Geistlichen Zentrum musizierten ebenso klangvoll gestaltet wurde wie vom Sängerbund Mädchenchor unter der Leitung von Andrea Stegmann sowie Prof. Hermann Schemmel, der den liturgischen Einzug an der Orgel musikalisch begleitete.
  
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Mit Melodien von G. PH. Telemann aus der Triosonate F-dur für Blockflöte, Oboe und basso continuo bereicherten Gabriele Hilsheimer (Blockflöte), Timo Ducati (Oboe), Heidrun Janischowsky (Violoncello) und Andrea Stegmann (Orgel) den Gottesdienst.
  
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Mit engelsgleichen Stimmen verkündete der Mädchenchor - mit stimmlicher Verstärkung von drei „ChorrYfeen“ - von der Empore „Heilig ist Gott“ und den Wunsch „Sei behütet Tag und Nacht“.
 
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Es sei schon eine besondere Situation die Predigt an der eigenen Verabschiedung zu halten, den Blick nicht nur auf die Gemeinde zu richten, sondern auch eigene Gedanken einfließen zu lassen. Da sei einerseits der Austausch im Geistlichen Zentrum mit unzähligen Seminarteilnehmern, Musikern, Kindern sowie Kollegen und andererseits auf dem Dilsberg die Begegnung mit Menschen in Freud und Leid sowie die Arbeit mit einem engagierten Ältestenkreis. Und es sei einiges passiert in der kurzen Zeitspanne, als Beispiel nannte sie die Kinderbibelwoche und das Jugendcafé. Sie bekannte, Menschen auf dem Weg des Glaubens zu begleiten sei die schönste Aufgabe als Pfarrerin und stellte fest; sich gegenseitig im Glauben zu begleiten sei die Aufgabe aller Christen.
 
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Dekan Ekkehard Leytz gab zu, dass er sich bei der Einführung vor knapp drei Jahren an gleicher Stelle zwar eine längere Frist erhofft hatte, lobte jedoch ihr großes Engagement und ihre Herzlichkeit mit der sie sich auf ihre Arbeit einließ. „Die Dilsberger schätzen dich sehr. Du hast anfängliche Befürchtungen im Hinblick auf die halbe Pfarrstelle zerstreut und zusammen mit dem Ältestenkreis viel bewegt, was der Gemeinde gut getan hat.“ Daneben habe sie das Geistliche Zentrum weitergeleitet und den Geist der Klosterkirche nachgespürt. Sie habe Verbindungen geschaffen, ein Miteinander, Räume geöffnet und Menschen mit geistlichem Gehalt begeistert. „Herzlichen Dank für all deine Arbeit, möge dich Gott auch an deinem neuen Ort seine Kraft spüren lassen.“ Er entpflichtete Pfarrerin Bayreuther und wünschte ihr: „Gott segne den Blick zurück und den Schritt nach vorne.“ Anstelle von Blumen - dafür sei es zu kalt - überreichte er das Buch von Volker Leppin „Die fremde Reformation“, das die mystischen Wurzeln von Martin Luther freilegt und gut zu ihrer meditativen Arbeit passe.
 
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Nach dem Gottesdienst wurde zu einem Empfang in die Tuchbleichenhalle eingeladen, wo bei einem Gläschen Sekt von Gemeinde und Weggefährten persönliche Dankesworte gesprochen und gute Wünsche ausgetauscht wurden.
 
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Der Auftakt der offiziellen Grußworte oblag Schuldekan Manfred Hilkert, der vielen aus der Seele sprach: „Du gehst zu früh und für die Dilsberger viel zu früh!“ Und feststellte, dass es weiter geht, denn: „Wir haben einen Herren, Jesus Christus und der bleibt!“ Er fand, dass der Monatsspruch „Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“ Gut zu ihr passe, denn ihr sei Gottes Wort wichtig. Mit Gottvertrauen habe sie so manches angegriffen, dessen Gelingen nicht sicher war, habe experimentiert und es sei überraschend gelungen. Pfarrerin Bayreuther habe er als Netzwerkerin erlebt: „wenn sie sagte, ich kenne da jemanden der …, dann wusste ich, die Sache ist gegessen.“ Gottvertrauen und Netzwerkerin sind gute Voraussetzungen für deine neue Aufgabe als Schuldekanin. Zum Abschied gab es die neue Lutherbibel mit dem Wunsch: „Gott segne dein Tun aber auch Dein Lassen.“
 
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Für die katholische Kirchengemeinde überbrachte Diakon Ralf Edinger auch die Grüße von Pfarrer Arthur Steidle. Anhand der Geschichte vom kleinen Tim, der im Krippenspiel den unfreundlichen Wirt spielen sollte, es aber nicht übers Herz brachte Maria und Josef abzuweisen und am Ende im Stall einen Engel spielte, machte er deutlich, dass jeder seinen Platz findet. Ihr neuer Platz sei jetzt bei den Schülern, dazu wünschte er Gottes Segen. Er dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit insbesondere im Hinblick auf die gelebte Ökumene.
 
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Mit einem Luther-Zitat begann Martin Oemler, Vorsitzender vom Ältestenkreis Dilsberg, seine Rede und fragte: „Was nützen uns die schönsten Kirchen, wenn niemand da ist der die Sakramente austeilt, wenn der Funke der Predigt nicht überspringt, wenn niemand zum Gebet einlädt?“ Fast 3 Jahre habe das Pfarrerin Bayreuther getan und es war gut. Man habe zwar gehofft, dass sie länger bleiben würde und möchte dennoch die Zeit mit ihr nicht missen. Er dankte für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz zum Wohle der Kirchengemeinde. Zur Erinnerung überreichte er eine Collage der kunstvollen Dilsberger Kirchenfenster.
 
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„Nichts ist so beständig wie der Wandel!“ Dieser Ausspruch ist Bürgermeister Frank Volk als erstes in den Sinn gekommen, als er die Nachricht vom Weggang hörte. Er überbrachte auch die Grußworte seiner Kollegen Heiner Rutsch, Lobbach und Maik Brandt, Meckesheim sowie der Stadträte. Er würdigte das Engagement der Pfarrerin und ihre integrative Kraft. Er sei sicher, dass sie die neue Aufgabe ausfülle, auch wenn der Abschied schwer falle. „Danke für ihr offenes Ohr, das sie für jeden hatten. Sie haben vieles bewirkt und sind mit Rat und Tat zur Seite gestanden.“ Gemeindepfarrer sei nicht nur ein Job, sondern verlange den Einsatz der ganzen Person, vergleichbar mit einem Bürgermeister. Für ihre neue Aufgabe wünschte er alles Gute, Kraft, Freude und Gottes Segen.
 
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Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann war sich sicher, dass die Aufgabe als Schuldekanin sicher eine spannende Sache sei, zumal sie viel Herzblut für die Arbeit mit den Kindern in der Gemeinde hineingelegt habe und den Kindergottesdienst intensiv gefördert habe. In der Grundschule sei sie als sehr kollegial bekannt und der Austausch über Problemfälle der Kinder war ihr stets wichtig, deshalb hätten sie Lehrerkollegium und Kinder nur ungern gehen lassen. Auch in der Gemeinde werde sie fehlen, ihre seelsorgerische Arbeit und die Bereitschaft zur Ökumene. Er dankte für ihre Arbeit und ihr Engagement und wünschte vom Ortschaftsrat für die neue Aufgabe alles erdenklich Gute sowie eine gute Hand bei allen Entscheidungen. „Sollten Sie mal Heimweh verspüren, besuchen Sie die zahlreichen Feste unserer Dilsberger Vereine, unser Stadttor steht Ihnen immer weit offen.“
  
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Das Schlusswort gebührte der scheidenden Pfarrerin, die - wie sie sagt - mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht und ganz viel Dankbarkeit. In Lobenfeld habe sie vor 8 Jahren ihre erste Pfarrstelle übernommen, Gemeindearbeit und im Geistlichen Zentrum im kulturellen Bereich. Bezirkskirchenrat, Dekanat, Schuldekan und Kuratorium hätten ihr dazu den nötigen Spielraum gegeben. Die aktuellen Programmhefte und die Broschüre zum 10jährigen Jubiläum betrachte sie mit Stolz, das Geistliche Zentrum werde von der Landeskirche wahrgenommen und es sei ihr eine große Freude gewesen diesen tollen Ort und diese wichtige Arbeit 8 Jahre begleitet zu haben.
 
 
ev Pfarrerin27 Der Weggang vom Dilsberg falle ihr schwer, die Gemeinde sei ihr ans Herz gewachsen, die Zusammenarbeit mit dem Ältestenskreis bezeichnete sie als einzigartig. Die Aufgabe mit den Samen habe sie nicht allein gelöst, der Samen wurde gesät, sie war dabei wie die Saat aufging und habe die Knochenarbeit nicht gespürt, so seien viele schöne Dinge entstanden. Beispielsweise kamen Frauen mit dem Wunsch nach Kindergottesdiensten auf sie zu, die gleich ihre Bereitschaft erklärten mitzumachen, oder Andrea Stegmann, mit der die Kinderbibelwoche realisiert wurde und dann waren da Konfirmanden, die nach der Konfirmation nicht "verschwinden" wollten und seitdem habe man ein Jugendcafé, dank Markus Winter der es macht. Weiter dankte sie der Schule für die Aufnahme, sie habe sich immer wohlgefühlt.
  
Sie dankte den Menschen für ihr Kommen und dass sie sich eingebracht haben, der Gemeinde, den Gemeindemitgliedern, den Mitarbeitern, dem Ältestenkreis und dem Förderverein.
Aber auch den Menschen im Hintergrund für die Zusammenarbeit, insbesondere Helga Zimmermann aus Lobenfeld für ihren Einsatz im Geistlichen Zentrum und der Pfarramtssekretärin Anke Krispien für ihre hervorragende Arbeit, ihren Sachverstand und ihre menschliche Wärme sowie Burkhard Zantopp, der immer alles richte, wenn etwas kaputt gegangen ist.
  

Es war ein Abschied voller Dankbarkeit für die gemeinsam verbrachte Zeit,
begleitet von guten Wünschen für die Zukunft und
einem herzlichen auf Wiedersehen.
  

Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de   23.01.2017
 
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