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Wegen Pilzbefall und Trockenheit: Dilsberger Friedenslinde musste gefällt werden Vor fast eineinhalb Jahrhunderten pflanzte der ehemalige Militärverein Dilsberg die Friedenslinde außerhalb der historischen Stadtmauer der Burgfeste zur Erinnerung an die erfolgreiche Schlacht gegen die Franzosen 1870/71. Bis zuletzt ist der Baum ein Wahrzeichen geblieben und bei Dilsbergen und Wanderern gleichermaßen beliebt. Vergangene Woche erreichte die Stadtverwaltung Neckargemünd die traurige Nachricht: trotz aller Bemühungen in den vergangenen Jahren, den Baum zu retten, musste dieser nun leider gefällt werden! Da die schöne Winterlinde als Naturdenkmal galt, ist hier das Landratsamt Rhein-Neckar als untere Naturschutzbehörde zuständig. Bei einem Ortstermin in den ersten Tagen des neuen Jahres stellten die Gutachter fest, dass der Baum in einem derart schlechten Zustand war, dass die Bruchsicherheit nicht mehr gegeben war. Eine Fällung war geboten und unverzüglich durchzuführen. Schweren Herzens gab Bernhard Keilhauer, Leiter der Stadtgärtnerei, die Fällung in Auftrag. Fast zehn Jahre lang hatte sich die Stadtgärtnerei mit intensiver Pflege bemüht, den Baum zu erhalten. In verschiedenen Maßnahmen hatte sie unter anderem den Wurzelraum gelockert, gedüngt und mit wasserhaltenden Granulaten versehen sowie den Baum mit Mykorrhiza behandelt. Die Linde war nun aber derart stark von dem holzzerstörenden Baumpilz "Wulstiger Lackporling" befallen, dass die daraus resultierende Fäulnis bereits Wurzelanläufe und Stamm bis auf eine Höhe von vier Metern zerstört hatte. Zusätzlich war die Linde stark geschwächt. Die letzten, sehr trockenen Sommer haben ihr zugesetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Dilsberg hatte die Friedenslinde mit „Löscheinsätzen“ zur Bewässerung noch über ein paar weitere Sommer retten können. Nun hieß es leider Abschied nehmen von einem Wahrzeichen, das für viele Generationen in Dilsberg eine besondere Bedeutung hatte. Eine Ersatzpflanzung ist zeitnah geplant!
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