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Herbst-Stipendiaten lassen Text und Bilder sprechen

 
Anja Kümmel und Reiner Fuchs - Kreativität im Kommandantenhaus

10. Oktober 2012
 
Die Herbst-Stipendiaten der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis, Anja Kümmel und Reiner Fuchs, haben sich im Kommandantenhaus auf dem Dilsberg eingelebt. Das eindrucksvolle Gebäude mit dem fantastischen Blick ins Neckartal, das interessante Wolkenspiel und die ersten Herbststürme inspirieren die Autorin, Journalistin und Lektorin ebenso wie den Maler zu neuen Werken.
 
KomStipendiaten01 Das Stipendiat gibt der in Karlsruhe lebenden Anja Kümmel die Möglichkeit an ihrem Romanprojekt weiter-zuschreiben. Nachdem ihr letzter Roman „Träume Digitaler Schläfer“ zukunftsorientiert war, spiegelt das aktuelle Werk die leicht verzerrte Gegenwart wider. Die Handlung spielt an verschiedenen Orten, im Zeitraum der 70er/80er-Jahre bis zur Zukunft, bezieht sich auf Figuren sowie deren Leben und KomStipendiaten02
thematisiert kommunikative Überwachung und Städteentwicklung. Mehr möchte die Autorin noch nicht verraten, die zu Recherchen vor drei Monaten extra nach London reiste, an den Ort der in ihrem Roman eine zentrale Rolle spielt. Recherche gepaart mit Fantasie lautet die Mischung ihrer Bücher.
 
Für sie müssen Themen und Figuren interessant sein, jedoch redet sie ungern über ihre eigenen Werke. Sie selbst stuft ihre schriftstellerischen Werke an einem Tag eher schlecht und am nächsten als genial ein. Lieber ist ihr die Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit einer guten Lektorin. Zwischen Schreiben und Veröffentlichung liegt eine lange Zeitverzögerung, an deren Ende sie feststellt: „Jetzt gefällt es mir!“ Diesen Eindruck bestätigen auch Auszeichnungen, unter anderem der GEDOK-Literaturförderpreis, die ihr bereits in jungen Jahren eine unverwechselbare Ausdrucksweise sowie Spaß am Spiel mit der Sprache bescheinigen.
 
KomStipendiaten03 Dem Genre der Malerei hat sich der in Heidelberg geborene und Neckargemünd aufgewachsene Künstler Reiner Fuchs verschrieben. Er genießt das kleine Atelier im Kommandantenhaus, richtet seinen perspektiven Blick auf den Dilsberg und lässt das Auf- und Absteigen in seine Werke mit einfließen. Hier sei der Kontakt zu den Leuten persönlicher als in seinem Kölner Atelier am Flughafengelände, wo er heute lebt. Es gebe keine großen Wege und man komme ins Gespräch. Zu seinem Kunstlehrer vom Gymnasium, Günter Stachowsky, hat er bis heute Kontakt: „Wir sind Brieffreunde geworden.“ Wenngleich seine Ambitionen während der Schulzeit eher dem KomStipendiaten04
Handballspiel galten. Seine Bilder entstehen aus Anlässe und Spuren die er weiterentwickelt. So wie der Wind, der ums Kommandantenhaus pfeift, dessen Dynamik er künstlerisch einfängt. „Ich bin wie ein Löschblatt, der alles aufsaugt.“ Seine Bilder und Collagen laden zum aktiven Anschauen und Entdecken ein.
 
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Der Künstler redet ungern über sich: „Wir machen Bilder und sind keine Schriftsteller.“ Das könnten andere besser, so wie Prof. Hans Gercke vom Heidelberger Kunstverein, der auf einer Ausstellung in Mosbach seine Bilder mit kammermusikalischen Tönen verglich: „Sie geben sich spröde und ködern den Betrachter nicht mit den Reizen vordergründiger Attraktivität.“ Er bescheinigte ihm, „ein primär zeichnerisches Talent“. Bilder und Collagen wachsen über einen langen Zeitraum an, es komme immer etwas hinzu: „Letztendlich mache ich Rätsel.“ Vielleicht färbt der Dilsberg bereits ab, denn hier malte er ein für ihn untypisches Bild mit Kreise und füllte diese mit zehn Farbpunkten, deren Anordnung er nachts ausloste. „Da ist etwas Magie mit dabei!“
 
KomStipendiaten08 Die Ergebnisse ihres Aufenthalts stellen die Stipendiaten im Dilsberger Komman-dantenhaus der Öffentlichkeit vor:
Anja Kümmel wird zu Beginn des „Ernst-Toch-Abends“ am 9. November 2012 eine Lesung halten und Reiner Fuchs präsentiert seine Werke im Rahmen des Konzerts „Serenaden aus Klassik und Romantik“ am 23. November 2012.
 
Text: boe
Bilder: bz
  
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