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Daniel Spieker
servierte Herzschmerzschokoladenkuchen

 
Gereimtes & Ungereimtes
im Literaturcafé „Pippifax“

   
8. Februar 2014


Nicht zum ersten Mal verwandelte Daniel Spieker das Café Pippifax in der Bergfeste Dilsberg in ein Literaturcafé. Er liebt das Medium Lesung, freut sich seine Gedichte und Kurzgeschichten zu lesen und mit den Leuten darüber zu reden. Trotz seines jungen Alters, zeigt der 19-Jährige eine unter die Haut gehende Palette menschlicher Gefühle, fesselt seine Zuhörer und nimmt sie mit in eine traurig-schöne Welt.  
 
Im zarten Alter von 7 Jahren schrieb er sein erstes Gedicht und ein Jahr zuvor entstand sein erster Prosatext. Fasziniert von „Harry Potter“ schrieb er eine Geschichte um seinen Helden. „Damals habe ich ganz groß geschrieben, auf jeder Seite ein Satz und war ganz stolz auf mein Werk über 80 Seiten.“ Heute schmunzelt er über seine Anfänge, doch die Leidenschaft erlebte Gefühle oder Dinge die ihn bewegen in literarischer Form zu verarbeiten ließ ihn nicht mehr los. Als Kind waren Gedichte Therapie für ihn, mit denen er sich alles von der Seele schrieb. Inzwischen schreibt er einfach gern und hält alltägliche Geschichten, melancholische Gedanken oder romantische Begeben-heiten auf dem Papier fest.
 
Mit sonorer Stimme liest der Künstler mit portugiesischen Wurzeln ein ungereimtes Gedicht, das in Portugal entstand „Im Innern flieg ich“ und erzählt wie er vor einem Blatt sitzt und noch keinen Satz geschrieben hat. Ob er zu Hause oder in Cafés schreibe, möchte das Publikum wissen, doch das kommt bei ihm ganz auf die Situation drauf an. Für eine Freundin schrieb er „Das Einzige was zählt“ und meint damit den Versuch nicht aufzugeben, egal was passiert. Er sei ein sehr glücklicher Mensch und schreibe das Schlechte auf, denn fröhliche Sachen haben für ihn kein literarisches Potenzial. Über Ungereimtes, wie beispielsweise „Die alten Texte“, würden manche denken, das sei gar kein Gedicht - ist es aber doch. Mitgebracht hatte er auch ein Gedicht ohne Titel, das er vor fünf Jahren schrieb, von einer Schneelandschaft durchzogen von Melancholie und Depression.
  
Auf seine Lesungen bereitet sich der Student des Studiengangs Bildungswissenschaft intensiv vor. Er trifft eine geeignete Textauswahl und übt diese viel. Charmant und locker führte er durch das Programm, fesselte mit seiner präzisen Artikulation und sensiblen Prosodie und gewährte dem Publikum Einblicke in seine Gedanken. Zum Abschluss servierte er ein Stück „Herzschmerzschokoladenkuchen“, mit seiner Liebe gebacken für Nichtgeliebte und Verlassene.

 

Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de   09.02.2014   PDF log

    


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