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Ehrenamtlicher Einsatz für freien Weg um die Bergfeste Dilsberg
Bürger entfernten Unkraut und Gestrüpp entlang der historischen Stadtmauer
31. Mai 2014
 
Spätestens wenn „Balu“ unruhig wird, schnürt Axel Seufert seine Schuhe und dreht mit seinem Bouvier des Flanders, ein staatlicher aus Belgien stammender Treibhund, eine Runde um die Bergfeste. Eigentlich könnte er dabei die tolle Aussicht ins Neckartal genießen, doch gerade jetzt im Frühjahr ärgert er sich über die von Gestrüpp und Gras zu gewucherten Wege. Seit Jahren ist das Ortsbild rund um die historische Stadtmauer auch für Eckard Diedler ein Dorn im Auge, der darüber schön öfters den Ortschaftsrat sowohl persönlich als auch schriftlich informierte. Zwei Männer, ein Gedanke: „Hier muss etwas für das touristische Aushängeschild der Gemeinde getan werden!“
 
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In der Tat war der Rundweg um die Bergfeste teilweise bis zu 80 Zentimeter hohem Gras zu gewuchert und für Touristen, auch unter dem Aspekt der Zeckengefahr, wenig einladend. Für das beanstandete Gebiet seien mit Rhein-Neckar-Kreis, Liegenschaftsamt und Stadt verschiedene Institutionen zuständig, an die Anfragen weitergeleitet und sobald es möglich ist Mäharbeiten auch ausgeführt werden. Für manchen Bürger jedoch zu spät.
 
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Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann teilte auf Nachfrage mit, dass beispielsweise der Schlossgarten regelmäßig gemäht werde. Auch der Bereich zwischen Friedenslinde und Feuertor sei im Frühjahr gemäht worden und inzwischen jedoch wieder zugewachsen.
 
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Das war früher anders, wussten die Männer zu berichten, als mit Karl Ohlhauser ein Einheimischer bei der Gemeinde beschäftigt war, seien die Wege frei gewesen. Selbst als Rentner habe er sich noch viele Jahre ehrenamtlich darum gekümmert.
 
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Deshalb beschlossen sie nun spontan: „Das nehmen wir selbst in die Hand!“ Ausgestattet mit Motorsensen und Schutzausrüstung  durchforsteten sie das Gelände und machten den Weg frei. Eine Sense mit großem Blatt für die Flächen und eine mit Schnur, um den Mauerrand vom Unkraut zu befreien. Den ganzen Samstagvormittag signalisierte das schrille Geräusch der Motorsensen, hier wird kräftig gearbeitet.
 
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Dabei entdeckten sie im Mauerwerk verschiedene Steine mit Jahreszahlen von 1897 bis 1903 sowie dem Monogramm JR und fragten sich nach deren Bedeutung. Burgpächter Armin Erles konnte das Rätsel lösen, die Zeichen stammen vom Dilsberger Steinmetz Johann Roth, der neben der Burg auch die Stadtmauer Ende 19./Anfang 20. Jahrhunderts restaurierte. Erfreut registrierte der Burgpächter die Aktion der beiden Bürger: „Den Burgbesuchern habe ich in den letzten Wochen von einem Rundgang eher abgeraten. Jetzt kann ich sie wieder unbesorgt wandern lassen, damit sie die fantastische Aussicht und Ruhebänke genießen können.“
 
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Als Ortsvorsteher Hoffmann einen Tag später von der Aktion erfuhr, zeigte er sich über das ehrenamtliche Engagement erfreut. Gerne hätte er den Beiden persönlich gedankt, wenn er davon gewusst hätte. Ihn begeistern grundsätzlich ehrenamtliche Tätigkeiten und er versicherte: „Wenn Aktionen mit dem Ortschaftsrat abgesprochen werden, stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite, zum Beispiel was die Ausstattung an Hilfsmitteln sowie Unterstützung betrifft.“
 
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Jetzt ist der Weg um die sehenswerte Dilsberger Bergfeste wieder frei und lässt einen Rundgang um die historische Stadtmauer mit fantastischen Blicken ins Neckartal zu. „Willkommen auf der Bergfeste Dilsberg“ heißt es auf der neuen Infotafel an der Friedenslinde, welche die Ortsverwaltung anfertigen ließ. Die Bergfeste, nach einem Stich des bekannten Grafikers und Malers Helmut Striegel, gestaltete Burkhard Zantopp ebenfalls in ehrenamtlicher Arbeit neu und passte sie den heutigen Verhältnissen an. Mit Hinweisen auf Geschäfte und Gastronomie lädt die Tafel nicht nur Wanderer vom Neckarsteig ein, die idyllische Gemeinde kennenzulernen.
 
Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de   02.05.2014
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