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Feuerwehr besitzt „grünen Daumen“
Bewässerungseinsatz zur Rettung der Dilsberger Friedenslinde
13. Juni 2014
 
Zu einem nicht alltäglichen Einsatz rückte die Dilsberger Feuerwehr aus und leistete zur Rettung der Dilsberger „Friedenslinde“ mit einer Bewässerungsmaßnahme unkomplizierte Hilfe. Dem imposanten alten Baum vor der Bergfeste macht seit einigen Jahren ein Pilzbefall zu schaffen und erschwerend kommt dazu die momentane Trockenheit. Wie Anfang des Jahres berichtet, leitete die Stadtgärtnerei  verschiedene Maßnahmen zur Rettung ein, doch nach wie vor zeigen sich am Stamm sechs teilweise bis zu handtellergroße Pilzstellen. Wir fragten nun bei der Stadtgärtnerei nach dem aktuellen Stand.
 
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Zur Erinnerung eine Zusammenfassung über die bisherigen Maßnahmen. Der Baum wurde mit einem Gegenspieler  geimpft, der den Hauptpilz nicht tötet sondern im Laufe der Zeit so schwächt, dass er ihm davonwachsen kann. Das heißt der Zuwachs des Baumes wird größer als der Abbau durch den Pilz, was jedoch nicht von heute auf morgen geht. Zudem wurde der Wurzelbereich gelockert und mit Mykorrhiza behandelt.
 
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Des Weiteren wurden zurückgetrocknete Astpartien entfernt, einige große Äste eingekürzt und mit Seilen abgespannt. Dies zeigte insofern Erfolg, dass die Linde momentan in voller Blütenpracht steht und mit ihrem üppig grünen Blattwerk auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht.
 
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Optimistisch könnte man vermuten, dass es sich bei den beschrieben Pilzstellen um besagten Gegenspieler handle, doch dies musste der Leiter der Stadtgärtnerei, Bernhard Keilhauer, verneinen. Die Fruchtkörper stammen vom Schadpilz der anscheinend weiter wächst. „Das hat aber noch keine Aussagekraft, denn der Gegenspieler muss sich ja erst etablieren und wachsen. Die Natur braucht seine Zeit und leider gibt es viele Unbekannte.“ Man könne nur abwarten und hoffen, dass die Maßnahme Erfolg habe. Mit dieser Methode zeigten sich im Labor gute Erfolge, jedoch wird sie erstmals im Freiland angewendet. Problematisch sah er die momentane Trockenheit und regte eine kleine „Bewässerungsübung“ der Feuerwehr an, „hierfür wäre die Linde sehr dankbar“. Er bedauerte augenblicklich keine bessere Aussage geben zu können, stellte aber zuversichtlich fest: „Noch ist nicht aller Tage Abend.“
 
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Die gewünschte Hilfe ließ nicht lange auf sich warten, denn die Abteilungswehr Dilsberg schritt beherzt zur Tat. Die Kameraden Firaz El-Atassi und Markus Brenner rückten mit dem MTW an und rollten den Schlauch aus. Dabei wurden sie aufmerksam vom Feuerwehr-Nachwuchs beobachtet, der sich besonders über das Kommando freute: „Wasser marsch!"
 
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Mit dem Hohlstrahlrohr zur Druckminderung wurde der Stamm gleichmäßig „berieselt“. Hierbei war es wichtig nicht den Baum von oben nass zu machen, sondern das Wasser im Bereich vom Stamm zur Kronentraufe versickern zu lassen. Laut Faustregel entspricht die Kronentraufe dem horizontal durchwurzelten Bereich des Baumes. 230 Liter Wasser pro Minute schossen aus dem Schlauch, der durch den Druck ein kraftvolles Anpacken erforderte, doch das sind die Florianjünger gewohnt.
 
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An der Erfrischung hatten auch Amir und Lailah ihren Spaß, die vergnügt durch die Fontäne sprangen, die angestrahlt von der Sonne in Regenbogenfarben leuchtete.
 
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Nach getaner Arbeit stellte Markus Brenner schmunzelnd fest: "Die Feuerwehr hat einen grünen Daumen." Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahme den gewünschten Erfolg zeigt. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wäre bei anhaltender Trockenheit eine Wiederholung wünschenswert und könnte zur Gesundung des Baumes beitragen, der für viele in der Bevölkerung eine besondere Bedeutung hat.
 
Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de   13.06.2014
 
 


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